Waldteich am Russenschlag bei Bobeck wird revitalisiert

Quelle: Ostthüringer Zeitung (18.12.2018); von Frank Kalla, https://www.otz.de/leben/natur-umwelt/waldteich-am-russenschlag-bei-bobeck-wird-revitalisiert-id224959831.html

Waldteich am Russenschlag bei Bobeck wird revitalisiert

Neuer Lebensraum für Frosch und Libelle: Im Auftrag des Thüringer Landesamtes für Bau und Verkehr wird derzeit der Teich am Russenschlag im Forstrevier Ascherhütte revitalisiert.

Große Baumstümpfe liegen am Uferbereich, wäre da nicht der Frost der vergangenen Tage, man würde im Umkreis des Teiches am Russenschlag in der Gemarkung Bobeck ziemlich tief im Schlamm stehen.

Seit Mitte November sind Mitarbeiter der Firma SB GrünBau, die eine Filiale in Erfurt unterhält, im Auftrag des Thüringer Landesamtes für Bau und Verkehr dabei, aus dem ehemaligen Teich am Russenschlag wieder ein Biotop für Frösche, Molche, Libellen und anderes Getier zu schaffen. Einzig Fische sind in dem alten, neuen Gewässer unerwünscht. „Die würden aber mit dem sauren Wasser auch nicht so gut klarkommen“, sagt Marcus Barfod, Vizechef des Forstamtes Jena-Holzland. Thüringenforst ist der Eigentümer des Teiches, der sich mitten im Staatsforst befindet.

Zu DDR-Zeiten angelegt, bereitete das etwa 2000 Quadratmeter große Gewässer dem Forstamt immer größere Sorgen. Insbesondere durch jahrzehntelangen Nadeleintrag durch die umstehenden Kiefern war der Teich mit Schlamm gefüllt, der aufgeschüttete Damm war undicht, der sogenannte „Mönch“ (Wasserabflusseinrichtung) marode.

Als das Landesamt für Bau und Verkehr dem Forstamt vorschlug, den Teich im Rahmen von Ausgleichsmaßnahmen für den Autobahnausbau A9 zu renaturieren, sagte man bei Thüringenforst nicht Nein.

„Die Aufwertung des Gewässers kommt ja nicht nur Tier- und Pflanzenwelt zu Gute, sondern auch die Menschen haben einen Gewinn“, sagt Barfod.

Damit sich insbesondere Amphibien künftig in dem Gewässer wohler fühlen, wurden die Uferbereiche des bis zu 1,80 Meter tiefen Teiches abgeflacht und dort Baumstümpfe eingebracht. „Wenn die Wurzelstöcke teils im Wasser sind, geben sie ein hervorragendes Laichgebiet ab“, erklärte Barfod. Auch im Inneren des Teiches habe man solche Wurzelstöcke verankert. Wo über den neuen Mönch der Teich seinen Abfluss hat, wurde eine Vernässungszone geschaffen, im hinteren Bereich des Teiches ließ man einige Birken fällen, um das leicht moorige Gebiet zu erhalten. „Hier gibt es einige Torfmoose“, erklärte der Vize-Forstamtschef.

Rund 100.000 Euro habe man in die Ausgleichsmaßnahme investiert, erklärte Dirk Busch von der Abteilung Autobahnen des Landesamtes für Bau und Verkehr auf Nachfrage. Gemeinsam mit Virginia Brettin vom IGS Ingenieurbüro aus Weimar hatte sich Busch vor Ort einen Überblick über die Arbeiten verschafft. „Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden.“

Sehr zufrieden ist auch Marcus Barfod. So wird der Teich am Russenschlag kein Einzelbeispiel im Forstamt bleiben. „Im kommenden Jahr sollen der Falkenteich und die Försterteiche dran kommen.“

 

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